Montag, 26. November 2012


Zwischenbericht


Es ist fast Halbzeit. Die Zeit scheint zu fliegen. Seit ich mich das letzte Mal über den Blog gemeldet habe bin ich zwei Mal umgezogen. Vorletzten Samstag bin ich zu meiner insgesamt vierten Gastfamilie gezogen.
Es fällt mir immer schwerer schnell von Englisch rüber zu Deutsch zu wechseln. Bitte entschuldigt, wenn mein Text hier großer Kauderwelsch wird:).

So oder so ähnlich ist es mir den letzten Monat ergangen:
(nach einer chronologischen Reihenfolge oder Überleitungen zwischen Absätzen könnt ihr lange suchen:) )


Die Arbeit mit der Jugend in der First Baptist Church läuft gut, vor zwei Wochen haben wir uns zu einem Lagerfeuerabend getroffen, der Hauskreis läuft immer noch an Mittwoch Abenden.
Insgesamt ist es oft ein wenig schwierig die Highschool Football/ Basketball und Band Termine mit einander abzustimmen.
Auf dem Baseballcamp dieses Jahr in Bünde habe ich die Jugendleiterin aus der First Baptist Church Flatonia kennengelernt. Wir beide verstehen uns sehr gut und versuchen so oft es möglich ist, mit den beiden Jugendgruppen Aktionen zusammen zu starten.
Neben dem ganzen Jugendkram arbeite ich außerdem an einer Website über das Baseballcamp & die Deutsch/Texanisch Partnerschaft.

Meine freie Zeit nutze ich hier viel zum lesen.
Neben meinem Bett befinden sich um die 9 Bücher zur Zeit. Ich fühl mich  an Orten mit einer Menge Büchern wohl:)
Und ich höre viel Musik. Nicht nur als Hintergrundgeräusch sondern nur um der Musik Willen.

Kurze Band Empfehlung: Gungor.
Mit einer guten Freudin war  ich vor ein paar Wochen auf einem Konzert der Band, es war genial!
Die Bühne befand sich draußen, hinter einem Coffeshop, unter rießigen Oak Trees, es war definitiv eines der besten Konzerte auf denen ich je war.
Wer mag kann ja mal reinhören:)



Tierwelt in Texas

Oft muss ich hier Texanern erklären, dass unsere Bandbreite an heimischen Tierarten in Deutschland nicht besonders aufregend bis langweilig ist.
Keine Klapperschlangen, keine rießigen Spinnen, keine Opposums, keine Gürteltiere, keine Geier, keine Koyoten, noch nicht einmal einem Skorpion begegnet man in deutschen Gärten.

Meistens ernte ich in solchen Konversationen erstaunte Blicke.

Überraschen tut mich hier immer noch eine Menge, schocken tut mich aber so gut wie gar nichts mehr.
Frittierte Klapperschlange zum Abendessen oder eine tote Wildkatze im Gefrierschrank – Man gewöhnt sich an eine ganze Menge.


Meine vorletzte Gastfamilie hatte eine Menge Hühner, einige waren äußerst zutraulich und ließen sich von meinen Gastschwestern (manchmal auch mir ) bereitwillig quer durch den Garten tragen:).





Thanksgiving
Ein Feiertag, den wir in Deutschland nicht haben, der hier aber ein fester Bestandteil des Jahres ist. 
Die Idee dahinter lässt sich mit unserem Erntedank vergleichen.
Über Thanksgiving habe ich mit meiner Gastfamilie eine Menge an Verwanten besucht. Und eine Menge an gutem Essen verzehrt.
So sieht Thanksgiving hier in der Praxis aus: Essen & Verwante.
Alternativ kann man Football und die alljährliche Macys’ Parade im Fernsehen einschieben.

An Thanksgiving Night, ab acht Uhr Abends haben so gut wie alle Läden hier eine Menge an ’Supersonderangeboten’ mit denen versucht wird die Massen in die Läden zu locken.
Und das klappt ausgesprochen gut.
Viele Läden haben durchgängig bis zum nächsten Morgen geöffnet, die Menschen stehen Schlange um als erster in den Laden zu stürmen und das allerbeste 'Supersonderangebot' zu ergattern. Polizei ist anwesend, in den letzten Jahren gab es immer wieder Verletzte, die von den Massen überrannt wurden.
(Ich hab vor kurzem eine interessante Meinung über dieses amerikanische Phänomen Black Friday gehört.
Jemand bemerkte, dass es irgendwie seltsam wäre, dass genau nach dem Tag an dem wir uns hier drüben an all das erinnern wofür wir dankbar sind, die Leute durch die Läden rennen um sich um das zu prügeln, was sie aber unbedingt (auch) noch haben müssen)



Manchmal während kleinen, alltäglichen Momenten vermisse ich Deutschland.
Wie schon erwähnt, es ist fast Halbzeit für mich und ich habe realisiert, dass ich nicht nur zu Besuch hier bin.
Ich bin sehr dankbar für das liebe Internet und habe hier wirklich alles was ich brauche und trotzdem vermiss ich Zuhause in letzter Zeit oft.
Ich habe gute Freundschaften geschlossen & vertieft. Der Gedanke Texas in drei Monaten wieder zu verlassen tut weh, auch wenn ich mich auf mein deutsches Zuhause & meine deutschen Freunde+Familie freue.
Ich habe hier immer noch eine ganze Menge zu lernen& bin mit der Entscheidung nach Texas zu gehen sehr zufrieden.
Ich würds wieder tun.


Segen euch!
Sarah

1 Kommentar:

  1. Gungor - check!
    ---------------
    Was du über Thanksgiving schreibst finde ich erstaunlich. Doch es wird wie vieles andere Gute wahrscheinlich einfach viel zu sehr kommerzialisiert. Und - ohne jemals dort gewesen zu sein - was dein Bekannter sagt, klingt als hätte er Recht.
    ---------------
    Wenn man weg ist, dann spürt man, was einem Zuhause am wichtigsten ist, oder? Und obwohl man alles hat, was man braucht, vermisst man etwas. Vielleicht weil Kindheit, Jugend, Zuhause mehr für uns bedeutet, als wir manchmal erwarten.
    ---------------
    Super, dass du viel mit den Flatonia People zusammen arbeiten kannst! Hört sich gut an! :)
    ---------------
    Immerhin haben wir hier Maulwürfe! Haben die sowas schonmal gesehen? :D
    ---------------
    Wenn du so über deine Bücher schreibst, erinnerst du mich an Maggie aus Tintenherz...
    ---------------
    "Und ich höre viel Musik. Nicht nur als Hintergrundgeräusch sondern nur um der Musik Willen."
    Und mal wieder zeigst du mir einen der vielen Gründe, warum ich dich so wunderbar finde!

    Du fehlst uns hier, liebste Sari!
    Aber es ist gut zu wissen, dass Texas dich gut für uns bewacht, bis du eines Tages wieder kommst! :)

    AntwortenLöschen